Gitarren-Träume von der Licht-Insel
Schon 20 Jahre lang steht Thomas Battenstein auf der Bühne, seit einiger Zeit macht der Gitarrist mit perfekten Studio-Produktionen von sich reden. Mit "île d’yeu" (Insel des Lichts) hat er jetzt seine dritte Solo-CD vorgelegt.
Als der Virtuose aus Kaisersweth vor einigen Jahren seine Idee umsetzte, Weihnachtslieder nur für Gitarre zu arrangieren, legte er den Grundstein für seine mittlerweile große Fangemeinde. Die CD "Stille Nacht" ist zu einem echten Dauerbrenner geworden. Ganz anders klingt das Folgewerk "Guitaropa". Aufwendige Arrangements bekannter und weniger bekannter Kompositionen stellte er zu einem Konzept-Album auf höchstem Niveau zusammen. Mit "île d’yeu" kehrte Battenstein nun wieder zu seinen Wurzeln zurück: Neue Kompositionen für die klassische Giatter, geprägt durch Melodik, Dynamik und Klanvielfalt.
Zwölf Jahre lang hat Battestein die französische Atlantik-Insel bereist und ist dort mehr als 70 Mal aufgetreten. "Oft habe ich in einem Café am Hafen gespielt" erinnert er sich. Teilweise sind es ältere Kompositionen, die der Gitarrist neu bearbeitete.
Eine Kostprobe der neuen CD gab Battenstein bereits live im Haus der Jugend. Überzeugend pendelte er zwischen den musikalischen Welten – von Jazz über Rock bis zu spanischen und lateinamerikanischen Einflüssen, ganz so, als ob er immer gerade seine Lieblingsmusik spielte. Neben Liedern wie "Sommer-Suite" oder "Erinnerung" findet sich auch der Titel "Gebadeter Paul" auf der CD: "Das ist eine Reminiszenz an Baden Powell. Als ich sechzehn war, habe ich ihn zum ersten Mal bei den Brliner Jazztagen gesehen. Und zum nächsten Weihnachtsfest habe ich meine erste Gitarre bekommen." Wer perffekte Gitarrenmusik mag: "île d’yeu" und seine beiden Vorgänger sind ab sofort in allen führenden Schallplattengeschäften zu haben.
Dieter Siekmeyer, Westdeutsche Zeitung, 3. Dezember 1994
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